Gut , das Buch ist jetzt schon ein paar Tage alt, und langsam hab ich mich auch an das gedruckte Werk gewöhnt. Aber mit einer Herausforderung habe ich dabei nicht wirklich gerechnet: Widmungen.

Vor ein paar Tagen in einem Café in Frankfurt. Wir haben uns mit unserer Freundin Rosa getroffen. Dazu muss man sagen, dass sie mir in Sachen Bücher schreiben einiges voraus hat. Rosa Ribas hat schon mehrere Romane veröffentlicht. Unter anderem zusammen mit Sabine Hofmann die wunderbare Ana Martí -Trilogie die im Barcelona der Franco-Zeit spielt. Auch insgesamt vier Frankfurt Krimis um die Kommissarin Cornelia Weber-Tejedor sind von ihr erschienen. Meinen Roman hat sie quasi von Anfang an begleitet. Wenn ich eine Frage hatte, brauchte ich nur eine Mail schreiben, und in kürzester Zeit stand sie mir mit Rat und Tat zur Seite. Und bei gemütlichen Plauderstunden im Café und beim Abendessen konnte ich nicht nur einmal von ihrem Erfahrungsschatz profitieren.
Natürlich war Rosa so auch eine der ersten, die das noch unveröffentlichte „Mallorca bis in alle Ewigkeit“ in Händen hielt. Als sie dann zu einer Bedienung sagte, dass gerade mein erster Roman erschienen ist und ihr das Buch unter die Nase hielt, bin ich zugegebenermaßen etwas rot angelaufen. Dann schnappte sich Rosa einen Stift und sagte: „Ich hätte gerne eine Widmung….“
Damit traf sie mich völlig unvorbereitet, und mein erster Gedanke war: „Oh Gott, was schreib ich bloß?“ Schweißausbruch, Ratlosigkeit, Grübeln. Ich hatte mir darüber zuvor überhaupt keine Gedanken gemacht. Und gerade bei Freunden will man ja nicht irgendwelche Floskeln von sich geben. Nach ein paar Minuten Bedenkzeit habe ich schließlich meine erste Widmung zu Papier gebracht, und ich glaube sie war gar nicht mal so schlecht – immerhin habe ich mich nicht verschrieben.
Kaum waren wir wieder zuhause, kam dann meine Frau mit dem ersten Buch um die Ecke, das wir vom Verlag bekommen haben. „Das möchte ich haben und ich möchte auch eine Widmung“ sagte sie grinsend, wohlwissend, wie sehr ich ein paar Stunden zuvor mit den richtigen Worten gerungen hatte. Nur hier lag die Sache etwas anders – ein falsches Wort und der Haussegen – naja, Sie können es sich denken. Auch hier scheine ich mich aber recht wacker geschlagen zu haben. Mein Sohn hingegen hat sich lautstark beschwert, weil ich in sein Buch etwas von „Vielleicht bringe ich Dir so ja doch noch das Bücherlesen näher“ – geschrieben habe.
Inzwischen haben mich einige Freunde um Widmungen gebeten, und es fällt mir immer noch nicht leicht, es sei denn es sind nur ein paar Worte wie „für xy“. Aber ich werde niemals vergessen, wie ich in einem Café in Frankfurt saß und mir vor Verblüffung erst einmal nichts einfallen wollte – und das nach einem Roman von 272 Seiten.
Alles über Rosa Ribas finden Sie auf der spanischsprachigen Webseite: https://www.rosa-ribas.com/
Ihre deutschsprachigen Bücher sind:
Frankfurt Krimis um Komissarin Cornelia Weber-Tejedor
- Kalter Main (2009)
- Tödliche Kampagne (2010)
- Falsche Freundin (2012)
- Sonst ist er tot (2016)
Zusammen mit Sabine Hofmann
- Das Flüstern der Stadt (2014)
- Die große Kälte (2016)
- Auf der anderen Seite der Ramblas (2018)
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