Auch das Finca Hotel Son Pont ist indirekt ein Schauplatz im Buch. Es ist der Ort, an den ich mich zurückgezogen habe, um in Ruhe schreiben zu können. Und einige Eindrücke, die ich dort gesammelt habe, sind in „Mallorca bis in alle Ewigkeit“ eingeflossen.
„Nur der lang gezogene Ruf eines Käuzchens und das heisere Bellen eines Hundes irgendwo in der Ferne durchbrachen die nächtliche Stille.“ In dieser Szene gleich im ersten Kapitel von „Mallorca bis in alle Ewigkeit“ beschreibe ich die nächtlichen Geräusche auf Mallorca. Auch wenn dieser Teil der Geschichte auf dem Friedhof spielt, so habe ich sie selbst ganz woanders erlebt.
Seit mehreren Jahren komme ich mit meiner Frau regelmäßig nach Puigpunyent und dort immer in das Finca Hotel Son Pont. Der Ort Puigpunyent liegt nur 14 Kilometer von Palma entfernt und an der Landstraße, die beide mit einander verbindet, liegt bei Kilometer 12.3, Son Pont.
Es handelt sich um ein altes Landgut, das sich seit Jahrhunderten im Familienbesitz befindet und von den Besitzern liebevoll in ein kleines, aber feines Landhotel umgebaut wurde. Die Ruhe, die familiäre Atmosphäre und die wunderschöne mallorquinische Natur lassen uns immer wieder dorthin zurückkehren. Selbst wenn alle Apartments voll belegt sind, trifft man auf dem weitläufigen Gelände mit dem parkähnlichen Garten selten andere Gäste, meist nur am Pool oder zum Frühstück – ein idealer Platz zum Schreiben also. Wenn mir vor einigen Jahren einmal jemand gesagt hätte, dass ich einmal in einem bestimmten Hotel immer ein ganz bestimmtes Zimmer buchen würde, ich hätte ihn für verrückt gehalten. Aber genau in diesem kleinen Haus, das auch auf dem Foto unten zu sehen ist, fühle ich mich inzwischen wie zuhause.
Und genau hier hatte ich auch das erste Mal die Erfahrung des nächtlichen mallorquinischen „Soundtracks“. Es blöken Schafe und wenn sie sich bewegen bimmeln leise die Glocken, die sie um den Hals tragen. Irgendwo bellen Hunde, Käuzchen rufen und andere Vogelstimmen, die ich aus Mitteleuropa gar nicht kannte, hallen durch die Dunkelheit. Im Hochsommer kommen noch die Grillen hinzu. Diese Euphonie ist inzwischen zu meinem liebsten Schlaflied geworden und ersetzt mir, verbunden mit einem Glas guten Rotwein vom nebenan gelegenen Weingut „Son Puig“ oft Fernsehen und Radio.
Ein tierischer Bewohner des Hotels kommt ebenfalls in dem Buch vor, allerdings unter Pseudonym. Das optische Vorbild für Vlad, dem Hund der rumänischen Slumbewohner, heißt in Wirklichkeit Xot und gehört Francisco, dem Besitzer von Son Pont. Er ist nicht nur einer der nettesten Hunde, die ich kenne, er hat auch viele meiner Schreibstunden im Hotel begleitet, indem er sich neben mir in die Sonne legte.
Nicht zuletzt hat der eben genannte Francisco mich mit vielen Informationen versorgt, die in „Mallorca bis in alle Ewigkeit“ und auch in „Kap des Todes“ eingeflossen sind und hat sich nicht nur damit einen Platz in den Danksagen am Ende des Buches redlich verdient.
Weitere Infos gibt es unter www.sonpont.com . Ich werde mit großer Wahrscheinlichkeit auch wieder einen Teil des Nachfolgeromans dort schreiben – vielleicht läuft man sich ja mal zufällig über den Weg.